VERGE OF REASON / SELFMADEGOD  ( SPLIT CD-R )
Eigentlich als 4-way-split mit Mass Separation (Malaysia) und Fallen World (Singapur) geplant, entschloss man sich schließlich 2007 die Songs vorab zu veröffentlichen, weil die beiden anderen Bands ihr Material nicht schickten. Schade, ist vorliegendes Klangzeugs von VOR und Selfmadegod doch echt granatenstarkes Material, welches in Zukunft wohl die ein oder andere Massentieranlage zum Einsturz bringen könnte. Und da sind wir auch schon bei den Texten der beiden hier vertretenen Bands. „Wir jagen ja hier nicht um Tiere totzuschießen“ tönt es beispielsweise als Intro bei „Blutige Tradition“. Richtig! Tiere jagt man ja nur um mit ihnen zu kuscheln...! Aber na ja, das sollte jeder für sich entscheiden, wie er zu solchen Themen steht. VOR wirken mit ihren Texten nicht aufdringlich. Sie begreifen sich zwar als politische Band, haben aber alle einen mehr oder minder anderen politischen Hintergrund! So steht es zumindest im Booklet zur CD-R. Was die Mucke betrifft kann man sich hier auf schönen kratzigen und abgehackten Grindcore Marke Agathocles freuen, jedoch nicht so old school mäßig! Die 17 Tonspuren (inkl. Intros)  hacken ordentlich drauf los! Live artet das dann schon mal mit krassem Moshen und auf dem Boden Rumgehampel aus, wenn ihr versteht was ich meine! Der Klang der Aufnahme von VOR, die übrigens aus Jena/Leipzig, stammen könnte etwas druckhafter sein. Hat man den Silberling erst ein paar Mal durchlaufen lassen, gewöhnt man sich auch an die eigentlich nicht vorhandenen Songstrukturen. Zwar sollte es meiner Ansicht nach nicht Zweck eines Tonträgers sein diesen mehrmals hören zu müssen, um hinter die Songstruktur zu steigen, aber da es sich hier um Grindgeballer handelt und nicht um Prinzessinnenmetal á la 80er Jahre geht das schon in Ordnung! Die Mugge hat insgesamt einen hohen Wiedererkennungswert und verleitet zu Kopfmitnicken und wildem Gestikulieren! Am einprägsamsten ist für mich der Song „Charles Bronson“ welcher gut nach vorne los geht! Erwähntes Stück dürfte mit seinen 8 Sekunden auch der kürzeste Smashhit der Platte sein. „Demotourismus“ hingegen lädt dann wieder gut zum Schunkeln ein. Was hingegen die Chorusline bei „Grindcoreunsitte“ bedeuten soll hat sich mir bisher nicht erschlossen. Lustig jedoch alle mal! Anhören! Die Covergestaltung ist übrigens schön plakativ ausgefallen und sollte den einen oder anderen Rezipienten verleiten, mal die Erläuterung zu „it´s easy to be an anti-american“ zu lesen. Die Hoffnung (der Erkenntnis) stirbt zuletzt! Ab Song 18 kriegt man dann von Selfmadegod ordentlich vor den Hals gekackt! Etwas räudiger und punkiger erinnert das Ganze schon ein wenig mehr an alte Helden. Nicht weniger bemüht man sich hier ebenfalls drauf loszuhacken als gäbe es kein Morgen! Endzeitstimmung im vier-viertel Takt? Wohl eher nicht! Klingt das Ganze doch eher nach einer alten Simsonmopete deren Auspuff mal richtig ausgebrannt werden soll! Vollgas sozusagen, ohne dabei den Midtempobereich zu meiden. Selfmadegod rollen schön vor sich hin und laden zum Kampf gegen wen ein? Keine Ahnung! Extremer Laborantengrindcore bei dem bestimmt das ein oder andere Reagenzgläschen zu Bruch geht und das ist auch gut so! Zwei Lieder sind ´untiteled´, Texte leider nicht abgedruckt. Zum Schluss gibt’s noch einen Koffer von Denak mit auf den Weg: ´enganadomehas´! Alles in Allem also eine sehr hörenswerte Platte: play this shit fukkin ´ loud!!! Info im Internet bei myspace selbstredend.  ( FIDEL )
https://myspace.com/vergeonreason
http://smgrinder.blogspot.de/
https://www.discogs.com/de/artist/747558-Selfmadegod